Design your Job – berufliche Neuorientierung, die Spaß macht


Kennen Sie das: Sie können Stunden und Tage mit Ihrer Urlaubsplanung verbringen. Sie schreiben Packlisten, vergleichen Preise und Flugzeiten, befragen Freunde, die schon mal in dem Land waren und verbringen Abende mit der Vorfreude auf die schönste Zeit im Jahr?

Wie wäre es denn, wenn Sie mit der gleichen Erwartungsfreude an Ihre berufliche Lebensplanung gehen? Wenn Sie tüfteln und kritzeln, Routenpläne entwerfen und wieder verwerfen, erste Stationen festklopfen und mit Menschen sprechen, die schon in dem Tätigkeitsland waren, das Sie bereisen wollen?

Das ist etwas ganz anderes, sagen Sie? Da sind Sie nicht der einzige. Das höre ich immer wieder von Menschen, mit denen ich über berufliche Lebensgestaltung (Job-Design) ins Gespräch komme:

  • Das ist alles nicht so einfach, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
  • Ich hab’s schon ein paar mal versucht, mir fällt da irgendwie nichts ein.
  • Eigentlich bräuchte ich da ein Coaching, aber das kann ich mir nicht leisten…

Workbook Design your Job Teil 2_Seite_5Alles beginnt mit einer Standortbestimmung. Analysieren Sie mit dieser und mit einigen anderen Übungen erst einmal, was an Ihrem aktuellen Job passt und was nicht.


Mal sehen, was sich da machen lässt, dachte ich und habe das Design-your-Job-Workbook genau für diese Fragestellungen entwickelt:

  1. Ich gebe Ihnen mit diesem Workbook einen Fahrplan an die Hand, mit dem Sie sicher auf der Reise zu dem für Sie passenden Job begleitet werden.
  2. Damit das alles nicht so schwer und ernst wird, lade ich Sie ein, spielerisch mitzumachen und „nur mal so auf dem Papier“ ein paar Dinge auszuprobieren.
  3. Große Teile des Workbooks sind kostenlos und es gibt es Unterstützung in unserer Facebook-Gruppe „Design your Job“. Damit gibt es keine Ausreden mehr, weil jeder mitmachen kann.

Wer das Workbook gedruckt kaufen möchten:

[button_2 color=“silver“ align=“center“ href=“https://www.amazon.de/dp/3743174030/ref=sr_1_10?ie=UTF8&qid=1488962633&sr=8-10&keywords=Design+your+job“ new_window=“Y“]Kritzel-Workbook kaufen[/button_2]

 

Titelseite Workbook

Was Sie davon haben

Starten Sie sofort und Schritt für Schritt in ein glücklicheres Arbeitsleben. Gleichzeitig werden Sie schon jetzt attraktiver für Ihren Arbeitgeber, weil Sie wissen, was Sie können und wollen. Das steigert sofort Ihre Beschäftigungsfähigkeit und Ihren Marktwert.

Unterstützen Sie sich in einer Community. Lassen Sie sich aufbauen von Menschen, die vielleicht schon einen kleinen Schritt weiter sind. Beschreiben Sie, wo Sie gerade hängen und was Ihnen aktuell so schwer fällt.

Lassen Sie sich mit Ideen beschenken. Angenommen, Sie haben Ihr Profil oder Ihre Kernkompetenzen ausgefüllt, haben aber keine Ahnung, was Sie damit beruflich anfangen können. Laden Sie Scans oder Fotos von Ihren Arbeitsergebnissen in die Gruppe hoch und fragen Sie nach Ideen.

[button_2 color=“silver“ align=“center“ href=“https://www.facebook.com/groups/1332770363412326″ new_window=“Y“]Hier geht’s zur Facebook-Gruppe[/button_2]

Ich komme im Erstberuf ursprünglich aus dem Mediendesign. Was mir an guten Designern immer gefallen hat ist ihre besondere Einstellung und Haltung dem Leben und ihrer Arbeit gegenüber:

  • Designer erfinden selten etwas neu, aber sie bauen das, was da ist, neu und clever zusammen. Sie müssen auch nichts neu erfinden, Sie sind, wer Sie sind. Aber vielleicht lässt sich Ihr Jobprofil neu zusammenbauen, so dass es aktuell für Sie besser passt und Sie zufriedener macht?
  • Designer schaffen Verbindungen, sie verbinden zum Beispiel Kundenwünsche und ein Produkt miteinander. Designer sind keine Künstler, sondern sie arbeiten im Dienst einer Sache. Das Medienprodukt, das sie erstellen, muss funktionieren und gekauft werden. Ähnlich ist das auch bei Ihnen, oder? Sie wollen keine kühnen, unerreichbaren Traumgespinste aufbauen, sondern Jobentwürfe, die machbar sind und für Sie und Ihr Umfeld funktionieren.
  • Designer haben keine fix und fertigen Lösungen, aber sie vertrauen auf den Weg. Sie erschaffen Stück für Stück Trittsteine unter ihren Füßen. Design ist ein Prozess mit Versuch und Irrtum. Im Jobdesign machen wir oft den Fehler, dass wir etwas ausprobieren und es gleich ganz hinwerfen, wenn es nicht klappt. Lernen Sie, wie Sie sich Ihrer Idee Schritt für Schritt mit Prototypen nähern. „Fail often and early“ ist so ein Prinzip aus dem Design-Thinking, das wunderbar auf das Job-Design anwendbar ist.

Warum Design-Thinking?

Design-Thinking ist ein Kreativitätskonzept, das verschiedene Werkzeuge verbindet, um zu kreativen Lösungen für komplexe Probleme zu kommen. In den letzten Jahren ist diese kreative Großmethode zunehmend in Unternehmen eingesetzt worden, die sich den Herausforderungen der Zukunft stellen möchten. Auch Einzelpersonen mit komplexen Fragestellungen profitieren von diesem Design-Prozess. Und eine berufliche Neuorientierung oder der individuell passende Job ist eine komplexe Fragestellung, da brauchen wir uns nichts vorzumachen.

Ich habe deswegen den Prozess und die kreative Haltung des Design-Thinking dem Workbook zugrunde gelegt.

ProzessSie werden vielleicht gar nicht viel davon merken, aber die Prozess-Schritte sind danach ausgerichtet und einzelne Übungen sind dem Design-Thinking-Umfeld entnommen. Seien Sie einfach beruhigt, dass Sie einem Prozess folgen, der sich bewährt hat, Ihre Kreativität fördert und hoffentlich auch noch Spaß macht.

Die Idee dahinter

Ich arbeite seit 15 Jahre in der Beratung (und Fortbildung von LaufbahnberaterInnen) daran, dass noch mehr Menschen ihr berufliches Zuhause finden. Für mich gibt es nichts Schöneres als Menschen dabei zuzusehen, wenn sie mit Freude ihrer Arbeit nachgehen, gute Laune ausstrahlen, auch wenn es mal schwieriger wird und anderen Menschen mit ihrer Arbeitsleistung das Leben leichter und lebenswerter machen.

Wollen Sie auch Teil des großen Clubs der „Happy Working People“ werden? Ich würde mich sehr freuen.

Ihre Martina Nohl

PS: Das Workbook und die Facebook-Gruppe sind in Du-Form angelegt. Denn in einer Community geht es einfach persönlicher zu.


Das mache ich gerneMachen Sie sich mit dieser Übung bewusst, was Sie alles gut können und gerne machen. Und erzählen Sie heute doch einmal einem netten Menschen von Ihren neu entdeckten Stärken 😉

Wie finde ich meine berufliche Perspektive?


In 7 Schritten zur passenden Jobidee …

Haben Sie auch nach zwei Wochen im neuen Jahr noch beste Vorsätze, Ihre berufliche Zufriedenheit in 2017 deutlich zu erhöhen?

Aber wie könnten Sie erst mal vorsichtig loslegen, ohne dass Sie zu viel Zeit oder gar Geld investieren möchten?

Ich stelle Ihnen in diesem Blogartikel mein Geschenk für Sie vor: Mit der Jobideen-Matrix sind Sie in 2 x 90 Minuten mindestens 7 Schritte weiter und wissen schon etwas genauer, was Sie können und wohin Sie wollen. Das Tool können Sie hier downloaden.

Stellen Sie sich vor, Sie haben ein neues Projekt. Bevor Sie durchstarten macht es Sinn, dass Sie das Projektziel, Projektvoraussetzungen, Meilensteine und das Zusammenwirken aller Einzelbausteine klären. Diese Schritte sind den meisten von uns vertraut. Übertragen Sie einfach Ihre Projektkompetenz auf Ihr Projekt der beruflichen Orientierung.

1. Sammeln, sammeln, sammeln

Wie wäre es, wenn Sie als erstes einen passenden Titel für Ihr Jobprojekt finden: beispielsweise: „meine berufliche Perspektive für 2017“ oder „Mein Traumjob“ oder (mein Motto) „für mein erfülltes Berufsleben“ oder „Dieses Jahr pack ich den Absprung“? Wie lautet Ihr Titel für Ihr Jobprojekt?

Dann lassen Sie uns mit den Einzelbestandteilen Ihres Zukunftsprojekts beginnen. Ich schlage vor, Sie machen sich Gedanken über:

  • Ihre Sehnsüchte und Ihre Bedürfnisse: Die meisten Menschen wissen sehr gut, wo Sie nicht hinwollen, aber auch darüber können Sie im Umkehrschluss ein paar Punkte finden, wo es Sie hinzieht.
  • Ihre beruflichen Erfahrungen: Niemand kommt mit leeren Händen. Sie tragen schon einen ganzen Rucksack an wertvollen Bausteinen mit sich herum. Schauen Sie nun, welche Bausteine Ihnen davon gefallen und welche Sie gerne als nicht benötigten Ballast abwerfen möchten.
  • Ihre Interessen: Schauen Sie doch einmal ganz aus der Vogelperspektive auf das, was Sie im Laufe Ihres Lebens interessiert hat. Manche Leidenschaft ist vielleicht inzwischen in Vergessenheit geraten und muss wieder ausgebuddelt werden. Zu manchem haben Sie schon lange Lust, gestehen sich die Zeit allerdings nicht zu.
  • Ihre Kompetenzen: Hängen Sie den Kompetenzbegriff nicht zu hoch auf. Tragen Sie einfach alle Fähigkeiten, die Sie im Lauf Ihres Lebens angesammelt haben zusammen, da gibt es persönliche Fähigkeiten (offen auf Neues zugehen) , soziale (humorvoll kommunizieren), methodische (Probleme gut analysieren) und fachliche (Expertenwissen Medizintechnik). Die Liste wird sicher länger als Sie denken.
  • Ihre bevorzugten Orte und Menschen: Wir alle arbeiten gerne in einer für uns förderlichen Umgebung und mit Menschen zusammen, die vielleicht ähnlich ticken unsere Art zu arbeiten teilen. Finden Sie heraus, in welchem „Biotop“, und mit welchem Typus Mensch Sie gerne in Zukunft zusammenarbeiten möchten, dann können Sie sich auf die Suche nach diesen Orten und Menschen machen.

jobideen-matrix2. Sortieren und fokussieren

Nun haben Sie eine große Sammlung an „Baumaterial“ angelegt. Sichten Sie die Sammlung und finden Sie für die einzelnen Bereiche heraus, welche Aspekte Ihnen besonders wichtig sind.

3. Kombinieren

Eine Kreativitätstechnik, mit der Sie Ihre Ergebnisse weiterarbeiten können, ist die sogenannte „heuristische Matrix“. Hört sich schlimmer an, als es ist. Das ist einfach eine Art und Weise, verschiedene Aspekte frei zu kombinieren, um zu möglichst vielen verschiedenen Ideen zu kommen. Stellen Sie sich vor, die Matrix ist Ihre große Spielwiese: Sie sitzen vor Ihren Bausteinen und probieren aus, was zusammenpasst, was gemeinsam gut aussieht, was vielversprechend wirkt. Das Ausprobieren können Sie auch gerne zu zweit oder zu dritt durchführen, das macht mehr Spaß.

4. Dokumentieren

Schreiben Sie erste Ideen auf, selbst wenn diese noch so verrückt sind. Lassen Sie diese Ideen mindestens über Nacht ruhen. Nur so hat Ihr Unterbewusstsein Zeit, auch ausgefallenen „Hausentwürfen“ eine Chance zu geben und in der großen unbewussten Bibliothek einen ersten Abgleich vorzunehmen, was gut zu allem, was da im Dunkeln gelagert ist, passen könnte. Denn wenn Sie Ihr Unterbewusstsein nicht für eine neue Jobidee begeistern können, dann haben Sie verloren, deswegen gehen Sie hier behutsam vorwärts.

5. Werte überprüfen

Ein wichtiger Baustein fehlt noch. Das ist sozusagen der Kapo auf dem Bau, an dem Sie vorbei müssen. Er macht die Qualitätskontrolle, damit Ihr Haus nicht zusammenstürzt. Deswegen ermitteln Sie nun noch Ihre Werte und fassen das, was Ihnen im Leben wichtig ist für sich zusammen. Erst dann können Sie anhand dieser wert-vollen Kriterien überprüfen, ob eine Jobidee für Sie etwas taugen könnte oder eben auch nicht. Wenn Ihre Werte Harmonie und Kollegialität sind, sollten Sie vielleicht nicht im Unternehmensberatungsumfeld oder als Anwältin arbeiten…

6. Ranking erstellen

Aus der Jobideen-Matrix lassen sich leicht zehn oder mehr Ideen generieren. Nach der Wertekontrolle sind vielleicht einige herausgeflogen. Nun haben Sie optimalerweise drei bis fünf neue Jobideen übrig, mit denen Sie ein Ranking erstellen. Dieses Ranking bezieht Ihr Bauchgefühl mit ein. Sie sollten aber bei den verbleibenden Ideen auch tiefer in die Recherche gehen, um eine solide Entscheidung treffen zu können. Weitere Ranking-Kriterien könnten sein, ob die Idee in Ihre jetzige Lebensphase passt und ob sie in den nächsten drei bis fünf Jahren realistisch umsetzbar ist.

7. Prototypen finden

Sie sollten auf keinen Fall Ihren Job nun aus lauter Begeisterung sofort an den Nagel hängen. Eine Entscheidung in dieser Tragweite sollte gut unterfüttert sein, damit Ihr „Traumjob-Haus“ nicht beim ersten Sturm weggeweht wird. Die Basis schaffen Sie mit ersten beruflichen Erfahrungen – selbst wenn Sie dafür noch nicht bezahlt werden – in der Laufbahnberatung nennen wir das Probehandeln. Das Probehandeln geschieht über sogenannte Prototypen, mit denen Sie im Kleinen das austesten, was Sie im Großen machen möchten. Angenommen, Sie wollen spezialisierte Kinderfotografin werden, dann gestalten Sie Ihren ersten Kinderkalender mit Ihren Fotos, lassen ihn drucken und versuchen, ihn beispielsweise an Kindereinrichtungen oder Eltern zu verkaufen. Angenommen, Sie möchten eine Bar oder ein Café eröffnen, dann suchen Sie so lange, bis Sie jemanden finden, der Sie eine mindestens zweiwöchige eigenverantwortliche Urlaubsvertretung machen lässt (selbst wenn Sie dafür unbezahlten Urlaub nehmen müssen!).

Wenn Sie wissen, wohin Sie wollen, ist – wie anfangs beschrieben – eine neue Jobidee nichts anderes als ein Projekt. Die meisten von uns können auch komplexere Projekte eigenständig umsetzen. Und Sie wissen ja, ein Projekt besteht schlichtweg aus vielen kleinen sinnvollen Schritten. Dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg beim Losgehen und dass Sie Ihre spannende berufliche Perspektive in 2017 finden.

Hier geht’s zum Jobideen-Tool.

Die Kinder sind selbstständig – und jetzt?


Die Kinder sind selbstständig – und jetzt? Ihre ersten Schritte für den Wiedereinstieg in den Beruf

Sie haben sich in den letzten Jahren überwiegend um Ihre Familie gekümmert. Sie haben Ihre Kinder auf einen guten Weg gebracht. Sie haben das komplexe System Familie am Laufen gehalten. Sie haben vielleicht noch einige Stunden nebenbei gearbeitet und die Doppelbelastung gemanagt und Sie waren das absolute Herzstück der Familie, ohne das nichts ging?

Dann können Sie sich nun einen Moment entspannt zurücklehnen und sich innerlich einmal kräftig auf die Schulter klopfen. Sie haben sehr viel gestemmt, emotional und organisatorisch, ganz abgesehen von Ihrem sozialen Beitrag, dass Sie vielleicht mit einem Kind Ihr zweites Abitur gemacht haben, das System Ehrenamt in Deutschland am Laufen hielten und nicht selten Ihrem Partner eine gute Karriere ermöglichten.

Aber können Sie das auch so sehen? Oder bekommen Sie Panik, weil nun Ihr Leben wie ein unbeschriebenes Blatt vor Ihnen liegt, wenn die Kinder flügge werden? – Keine Sorge. Sie haben jede Menge Kompetenzen und Ressourcen im Gepäck, die Sie nun für sich einsetzen können.

Ja, denn nun sind Sie dran. In der kommenden Phase wird es darum gehen, dass Sie suchen und finden, was Sie erfüllt und was Sie mit dem „Rest“ Ihres Lebens, der durchaus noch 40 bis 50 Jahre dauern kann, anfangen möchten. Hier habe ich einige Ideen für Sie zusammengetragen, wie es für Sie weitergehen kann.

Sich gut verabschieden von der Familienphase

Eine lange, anstrengende, aber sicher auch glückliche Zeit geht zu Ende. Ihre Kinder sind nun soweit selbständig, dass Sie und die Familie nicht mehr ihr Lebensmittelpunkt sind. Das schmerzt vielleicht im ersten Moment. Sie fühlen sich weniger gebraucht – und wir alle brauchen es, uns wertvoll zu fühlen und etwas Sinnvolles beizutragen.

Nehmen Sie sich Zeit für einen Rückblick und zelebrieren Sie diesen auch als Abschied von einer Phase, die Ihnen viel bedeutet hat, denn sonst hätten Sie sich ja damals nicht für diesen Weg entschieden.

  • Schauen Sie sich die alten Kinderalben, vielleicht auch zusammen mit Ihrem Partner an. Erinnern Sie sich an Krisen und schwierige Zeiten, die Sie gemeistert haben.
  • Machen Sie eine Liste. Schreiben Sie mehrfach den Satz auf: „Ich muss nicht länger…“ und vervollständigen Sie ihn, dann schreiben Sie direkt mehrfach dahinter „Ich darf jetzt….“ Lehnen Sie sich entspannt zurück und genießen Sie die neuen Freiheiten.
  • Überprüfen Sie, ob Sie noch alte Dinge abschließen möchten, damit Sie unbelastet nach vorne schauen können. Sind Sie immer noch im Elternbeirat, obwohl Ihr Kind schon längst die Schule verlassen hat, nur weil Sie niemanden enttäuschen möchten? Gibt es sonstige Jobs und Ehrenämter, die sich für Sie innerlich eigentlich überholt haben? Gibt es alte Konflikte aus dieser Zeit, die Sie noch bereinigen möchten, beispielweise mit Institutionen oder anderen Familien oder Müttern? Wenn Sie diese für sich in einem guten Sinne beenden, haben Sie mehr Energie für das, was vor Ihnen liegt.

Einen eigenen Raum schaffen und gestalten

Anschließend empfehle ich Ihnen, einiges aus der intensiven Familienphase zu entrümpeln. Vielleicht können alte Kinderkunstwerke weg, so dass Sie sich Ihr Wohnzimmer auch von der Inneneinrichtung wieder zurückerobern. Schauen Sie, was Sie an alten Kindersachen verschenken, verkaufen oder in ein Sozialkaufhaus bringen können. Schaffen Sie Platz für Ihre neue Lebensphase, indem Sie die alte aufräumen und damit ein Stück weit loslassen.

Gibt es sonst einen Raum in der Wohnung oder in Ihrem Haus, den Sie nur für sich gestalten können? Dieser kann Ihnen in Zukunft als Rückzugsraum, als Ihre neue Privatsphäre dienen. Aber er hat noch eine weitaus größere Bedeutung, denn er kann Ihr neuer Arbeits-Platz sein, bis Sie einen externen gefunden haben – und wer weiß, vielleicht entwickeln sich hier auch Ideen, wie Sie genau dort von zuhause arbeiten können? Auf diesem Arbeitsplatz können Sie lesen, Übungen durchführen oder Wände mit Planungen bekleben, ohne dass Sie jemand beobachtet oder Ihnen hinein redet. Konkrete Gestaltungsanregungen dazu finden Sie in meinem Blogartikel: „5 Dinge, die Sie zur Vorbereitung Ihrer beruflichen Neuorientierung tun können“.

Die große Sammlung eröffnen

Vielleicht haben Sie Ihre Bedürfnisse in den letzten Jahren immer wieder zurückgestellt oder diese nur in Teilbereichen gelebt. Das heißt, jetzt ist es an der Zeit, dass Sie sich wieder neu kennenlernen.

  • Welche Interessen und Themen haben Sie in den letzten Jahren neu für sich entdeckt?
  • Was fasziniert Sie, was lieben Sie schon immer?
  • Was hat Sie schon lange gereizt, Sie hatten aber noch keine Zeit und evtl. keine finanziellen Mittel, um das umzusetzen?

Ich schlage Ihnen vor, dass Sie auf die Jagd gehen nach dem, was Sie wirklich wirklich wollen. Jagen Sie Dinge, Themen, Tätigkeiten, die Sie begeistern und legen Sie damit eine große Sammlung an.

Das kann ein Ordner sein, in den Sie Ihre Fundstücke einkleben, das kann auch einfach ein Schuhkarton oder eine nett gestaltete Aufbewahrungsbox sein.

Packen Sie dort alles hinein, was Sie in irgendeiner Form anspricht: Ausdrucke aus dem Internet, Flyer, Postkarten, Reiseprospekte, Abbildungen von Kleidungsstücken oder Möbeln, Zeitungsartikel, die Sie faszinieren etc.

Diese Sammlung wird Ihnen später beste Dienste leisten, denn Sie können mit diesen Fundstücken dann Ihr individuelles Lebens- und Arbeitskonzept erstellen.

Kompetenzen auflisten

Viele von Ihnen fühlen sich vermutlich nicht fit für den Arbeitsmarkt. Zu lange haben Sie gar nicht gearbeitet oder in einem Job, der Sie nicht voll gefordert hat, damit Sie genug Zeit und Energie für Ihre Familienarbeit hatten. Manchen von Ihnen fällt es vielleicht aus diesem Grund schwer zu sagen, was Sie können. Stellen Sie sich vor, Sie werden im Vorstellungsgespräch gefragt: „Warum sollten wir denn genau Sie einstellen?“

Sie werden erstaunt sein, wie viele Antworten sich da über die Jahre angesammelt haben. Legen Sie sich für den ersten Überblick eine kleine Tabelle mit drei Spalten an.

  1. Sammeln Sie links kleinere und größere Projekte, die Sie in den letzten Jahren gemeinsam mit anderen oder alleine durchgeführt haben. Beispielsweise: Haus gebaut, Elternarbeit gemacht, Verein geleitet oder bei XY mitgearbeitet, Hochzeit der Nichte organisiert, Ernährungskurs gehalten, Garten angelegt, Mieter betreut, die Steuer gemacht, Nachhilfe gegeben etc.
  2. In der zweiten Spalte zerlegen Sie diese großen Bausteine in Tätigkeiten. Zum Beispiel: Auf Zeitmanagement geachtet, den großen Überblick behalten, mit Handwerkern verhandelt, die Menschen zusammengehalten, Catering für 30 Personen durchgeführt etc. Markern Sie hier die Tätigkeiten an, die Ihnen am meisten Freude gemacht haben.
  3. In der dritten Spalte können Sie für die angemarkerten Tätigkeiten überlegen, was genau Ihnen da Spaß gemacht hat und Sie erfüllt hat. Beispielsweise: Kursplanung und Kursdurchführung kam gut an, alle waren begeistert und ich auch. Betreuung der Handballkids: anstrengend, aber fand ich toll, weil ich einer Kindergruppe helfe, ein Team zu werden.

In dieser Liste steckt zwar einiges an Arbeit. Sollten Sie sich allerdings bewerben oder in ein berufliches Orientierungscoaching gehen wollen, haben Sie mit der Liste bereits tolle Vorarbeit geleistet.

Sprechen Sie mit Vorbildern

Und zu guter Letzt kann ich Ihnen nur ans Herz legen, dass Sie sich Vorbilder suchen. Kennen Sie Menschen, die auch im fortgeschrittenen Alter noch einmal durchgestartet sind und das getan haben, was Sie wirklich wollten? Versuchen Sie, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Fragen Sie sie, was ihnen auf ihrem Weg am meisten geholfen hat. Fragen Sie, was sie Ihnen in Ihrer Situation raten würden, womit Sie beispielsweise anfangen sollten. Bitten Sie sie allerdings niemals um die Vermittlung beruflicher Kontakte, denn der Informationsprozess sollte getrennt von der Jobsuche laufen.

Sprechen Sie weiterhin mit Menschen, die genau das oder etwas Ähnliches tun, was Sie am liebsten auch tun würden, sich möglicherweise aber nicht zutrauen oder darin keine finanzielle Perspektive sehen. So bekommen Sie ein besseres Gefühl dafür, ob Ihre Träume Luftblasen sind oder das Potenzial für einen einzigartigen beruflichen Weg haben.

Und bitte – lassen Sie sich Zeit. Sie suchen nach einer beruflichen Tätigkeit, die Sie möglicherweise in den kommenden Jahren und Jahrzehnten ausüben möchten. Die finden Sie nicht in vier Wochen. Das ist ein Reifungsprozess, bei dem Sie sich selbst immer besser kennenlernen und dadurch zu dem finden, was wirklich zu Ihnen passt.

Ich wünsche Ihnen viel Freude auf dem Weg, jede Menge spannende Entdeckungen und ganz viel Mut, Ihre Ideen beherzt umzusetzen.