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5 Dinge, die Sie zur Vorbereitung Ihrer beruflichen Neuorientierung tun können


Geht das bei Ihnen ohne große Vorbereitung, wenn Sie eine Geburtstagsparty planen, ein Haus bauen, einen Garten anlegen oder demnächst ein Kind bekommen?

Vermutlich nicht. Die großen Ereignisse und Entscheidungen des Lebens brauchen Vorlaufzeit, viel Nachdenken und Nachspüren, wie ich es wirklich haben will und, wenn ich das dann weiß, aktive Planungsarbeit. Warum bereiten Sie nicht auch Ihren nächsten beruflichen Schritt auf ähnlich intensive Art vor? Möglicherweise wird dieser doch die für Sie bedeutsamste Entscheidung des nächsten Jahres sein, sonst würden Sie kaum den Artikel lesen, oder?

Der Unterschied ist vielleicht, dass die Feier, der Garten, das Haus oder das Kind für uns freudige Ereignisse sind, die wir gerne vorbereiten. So ein Jobwechsel hingegen liegt uns eher schwer im Magen oder wie ein Stein auf der Seele, auch dann wenn er nicht aus der Not heraus geschieht. Zu viel Unbekanntes, schlechte Erfahrungen oder mögliche Fehlschläge sind damit gedanklich verbunden. Außerdem wissen wir alle nicht so recht, wie das geht mit der beruflichen Neuorientierung. Das haben wir schließlich nicht in der Schule gelernt, und im Leben bisher meistens auch noch nicht.

Wie können Sie also dazu beitragen, dass der berufliche Neustart für Sie ähnlich erfreulich wird wie eine andere positive Lebensentscheidung? Wie gelingt es, dass Sie sich auf diese Entdeckungsreise zu sich selbst freuen, die mit einem gelungenen Neuorientierungsprozess verbunden ist? Wie können Sie das neugierige und offene Kind in sich wecken, das Ihnen hilft, Veränderungen mit Lust und Ausdauer zu erkunden und anzugehen?

Hier einige bewährte Strategien, mit denen Sie das Feld vorbereiten, auf dem dann Ihr Garten mit den tollsten Jobideen und Lebensentwürfen wachsen kann.

1. Schaffen Sie einen Ort für Ihre Orientierungsarbeit

Schauen Sie sich in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus um. Wo gibt es ein Fleckchen, das Ihnen eigentlich ganz gut gefällt? Vielleicht wollten Sie diese Zimmerecke auch längst schon einmal umgestalten, kamen aber noch nicht dazu? Stellen Sie sich dorthin und überlegen Sie, ob es wirklich ein positiver Ort für Sie ist. Haben Sie von dieser Position aus einen guten Blick in das Zimmer oder aus dem Fenster? Könnten Sie dort so sitzen, dass es sich angenehm anfühlt? Versuchen Sie, sich den Ort so vorzustellen, als wäre er schon fertig gestaltet. Wäre er dann ein guter und passender Arbeitsort für alles, was mit Ihrer beruflichen Neuorientierung zu tun hat? Wenn Sie sich für Ihren Platz entschieden haben, kann es losgehen.

Schritt 1 Entrümpeln
Schaffen Sie alles Störende weg: alte Topfpflanzen, Papierstapel, hässliche Regale oder Kommoden. Lassen Sie nur das stehen, was positive Assoziationen bei Ihnen hervorruft: Der bequeme Sessel, ein Tisch in guter Arbeitshöhe, das besondere Deko-Objekt, das Ihnen ein lieber Mensch geschenkt hat.

Schritt 2 Gestalten
Beginnen Sie damit, dass Sie mindestens zwei Sitzmöglichkeiten gestalten. Eine am Tisch, auf den Sie beispielsweise einen Laptop stellen oder Übungen für sich durcharbeiten könnten. Und eine bequeme Möglichkeit zum Sitzen, in der Sie etwas lesen können, vielleicht auch einmal mit dem Tablet surfen oder einfach Ihren Gedanken und Träumen nachhängen. Achten Sie darauf, dass die Farben Sie ansprechen, kaufen Sie vielleicht ein neues Kissen, einen kleinen Teppich, damit Sie sich wirklich wohlfühlen. Wer mag, kann die Ecke sogar in seiner Lieblingsfarbe streichen. Achten Sie allerdings darauf, dass die Farbe nicht zu grell ist, sonst wirkt sie zu stark ablenkend.

Schritt 3 Vorbereiten
Erwerben Sie ein schönes Heft oder Büchlein für Notizen und einen Ordner zum Sammeln Ihrer Arbeitsergebnisse. Auch das Schreibwerkzeug muss gut schreiben, es sollte eben nicht der klecksende Billig-Kuli sein. Dann benötigen Sie noch eine Kiste in der Größe eines Schuhkartons oder etwas größer. Und ganz wichtig: Sie benötigen ein Stück Wand, an dem Sie größere Papiere aufhängen oder mit Post-It’s arbeiten können (ca. ein bis zwei Quadratmeter genügen).

2. Reservieren Sie sich einen Zeitraum und feste Arbeitszeiten

Nehmen Sie Ihren Kalender zur Hand und schauen Sie auf die Planung der kommenden Monate. Wissen Sie jetzt schon, dass diese sehr stressig und voll werden, weil Sie noch jede Menge anderer Zusatzprojekte am Start haben? Wäre es Ihnen in den kommenden 3 bis 6 Monaten möglich, ein größeres Projekt dazu zu nehmen? Und ja – genau das ist Ihr berufliches Orientierungsvorhaben, ein durchaus ernstzunehmendes komplexes Projekt, das eben Energie und Zeit benötigt, wenn es von Erfolg gekrönt sein soll.

Wenn Sie sich entscheiden, dass Sie dieses Projekt in den nächsten Monaten ernsthaft angehen wollen, dann reservieren Sie zwei mal zwei Stunden pro Woche fest geblockt in Ihrem Kalender dafür (wenn es mehr werden, weil es Spaß macht, ist das durchaus erlaubt!)

Tragen Sie diese Zeiten wie den Termin für einen Kurs oder ein berufliches Meeting in Ihre Kalender ein und halten Sie diese Termine, diese Meetings mit sich selbst, konsequent ein. Hier sehe ich in der Beratung sehr schnell, wie wichtig das berufliche Orientierungsziel wirklich für jemanden ist, ob er sich die Zeit in der Tat dafür freischaufelt, oder eben nicht.

3. Rekrutieren Sie Ihr Unterstützer-Team

Setzen Sie sich dann in Ihre neue Arbeitsecke und lassen Sie die Gedanken schweifen. Wen können Sie in Ihr Vorhaben einweihen? Wer gehört zu den wirklich konstruktiven und ermutigenden Menschen in Ihrem Leben? Wer kann gut zuhören, ohne Sie gleich mit Ratschlägen aller Art zuzutexten? Bei Treffen mit welchen Menschen gehen Sie danach gut gelaunt wieder nach Hause?

Machen Sie eine kleine Liste mit diesen Leuten, es genügt, wenn das zwei bis drei Namen sind. Denken Sie daran, sich mit diesen Menschen zu treffen und sie ein wenig auf dem Laufenden zu halten, damit Sie sich stärken lassen auf Ihrem Weg. Vielleicht möchten Sie sich auch mit einer Freundin oder einem Arbeitskollegen zusammentun und sich als Zweierteam auf den Weg der Neuorientierung begeben?

Überlegen Sie dann, welche Vorbilder Sie haben. Wer sind die Personen, vor denen Sie tiefen Respekt haben? Sie können hier auch gerne weit entfernte oder bereits verstorbene Menschen mit dazunehmen. Ist es Ihre Großmutter, der Dalai-Lama, eine Lehrerin aus Ihrer Schulzeit, ein Promi, der in Ihren Augen „echt“ geblieben ist, eine Person, die sich für etwas wirklich Sinnvolles mit aller Hingabe einsetzt?

Schreiben Sie auch diese Namen auf die Liste. Sie werden Sie ebenfalls immer wieder um Rat fragen. Wie das geht, erkläre ich Ihnen in einem anderen Blogartikel.

4. Sammeln Sie und visualisieren Sie

Formulieren Sie dann für sich die Frage oder den Auftrag. Was genau wollen Sie für sich klären? Einige Fragestellungen sind beispielsweise:

  • Ich will mich entscheiden, ob ich in meinem aktuellen Job bleibe oder gehe.
  • Ich möchte einfach nochmal schauen, welche beruflichen Optionen ich habe und ob es nicht doch noch was ganz anderes für mich gibt.
  • Ich brauche eine sinnvolle Aufgabe, jetzt wo die Kinder aus dem Haus sind.
  • Ich suche nach einer neuen Herausforderung. Aber diesmal soll es etwas sein, das wirklich zu mir passt und mit dem ich etwas Nützliches oder Sinnvolles tue.
  • Ich will vielleicht noch einmal studieren oder eine größere Weiterbildung machen, weiß aber noch nicht so genau, was das sein könnte.
  • Ich will für mich klären, ob ich die mir angebotene Führungsaufgabe übernehmen will.
  • Ich möchte in meinem jetzigen Job nur noch Teilzeit arbeiten und in der restlichen Zeit eine Selbständigkeit in meinem Traumjob aufbauen. Doch der ist mir noch nicht so ganz klar.

Was ist Ihre Fragestellung? Schreiben Sie diese in Ihr Heft. Möglicherweise wird sie sich im Laufe der Zeit verändern, aber das macht nichts. Doch es ist wichtig, mit dieser Fragestellung aufmerksam in die Welt zu gehen. Erteilen Sie sich einen inneren Aufmerksamkeits-Auftrag: Ich suche nach Informationen, die mir bei der Beantwortung meiner Frage helfen. Und mit dieser Aufmerksamkeits-Brille gehen Sie dann durch die Welt. Sammeln Sie wie ein Eichhörnchen Informationen und Inspirationen: Bilder von Menschen, Dingen und Orten, die Sie ansprechen, Stellenanzeigen, Artikel und Fundstücke aus dem Internet, Postkarten, Eintrittskarten, kleine Objekte aller Art, die etwas bei Ihnen auslösen. Denken Sie dabei nicht vorrangig an deren Verwertbarkeit für eine berufliche Tätigkeit. Packen Sie all diese Fundstücke in Ihre Kiste. Sie werden diese wertvollen Impulse zu einem späteren Zeitpunkt noch benötigen.

5. Geben Sie den Stimmen aus dem Untergrund ihren Platz

Wenn Sie sich auf den Weg machen, dann ist es normal, dass Sie gelegentlich zweifeln werden, was das Ganze eigentlich soll. Wieso Sie sich in Ihrem Alter diese zusätzliche Arbeit noch antun. Ob es das wirklich wert sein wird. Ob es da draußen wirklich „Ihr Ding“ gibt, das Sie finden werden. Diese Zweifel, Ängste und Sorgen brauchen ihren Platz, sonst korrumpieren sie Sie sozusagen aus dem Untergrund. In der Psychologie werden diese Stimmen mit eingesperrten Wölfen im Turm verglichen.

Legen Sie sich eine „Ja, aber“-Liste in Form eines A4-Blattes zu, das an Ihrem Arbeits-Platz hängt. Tragen Sie dort alle Zweifel, Bedenken und Glaubenssätze ein, die Sie davon abhalten wollen, sich weiter mit Ihrer beruflichen Neuorientierung auseinanderzusetzen oder Ihnen einflüstern, dass das doch alles keinen Sinn macht. Dort haben Sie einen Platz. Dort sind sie „gebannt“, so dass sie keinen Unfug mehr anstellen können. Schauen Sie sie gelegentlich liebevoll an. Denn es sind alles Stimmen, die Sie beschützen wollen vor der großen weiten Welt, vor dem Wagnis des Lebens. Da Sie aber kein Kind mehr sind, ist dieser Schutz möglicherweise inzwischen überflüssig geworden. Er hat aber Ihre Achtung verdient, weil diese Stimmen oder Sätze zu einem anderen Zeitpunkt Ihr Überlegen gesichert haben. Aber jetzt wollen Sie ja einen Neubeginn, da brauchen Sie andere Stimmen dringender.

Nun sind Sie gut gerüstet für den Einstieg in die inhaltliche Arbeit. Das Feld ist bereitet und Sie können mit Grabungen nach Schätzen beginnen oder Sie säen die ersten Samen, aus denen sich dann prächtige Jobideen-Pflanzen entwickeln werden. Einen konkreten Einstieg finden Sie mit dem kostenlosen Starter-Set, das Sie auf meiner Website herunterladen können. Oder Sie beteiligen sich an meiner kleinen Arbeits-Platz-Aktion.

Aktion: Die ersten 5 Personen, die mir ein Foto von Ihrem neu gestalteten Orientierungs-Platz an mn@meinberufsweg.de schicken (das ich gerne als Motivation für andere veröffentlichen würde), erhalten mein Arbeitsheft „Standortbestimmung. Neuorientierung in eigener Regie“ zum Ausdrucken. Damit können Sie direkt durchstarten. Also, legen Sie los, ich freue mich auf Ihre neuen Arbeits-Plätze!